Nachhaltigkeit, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Reduktion freigesetzter Schad- und Giftstoffe gehören mittlerweile wie selbstverständlich zu den meisten Unternehmensphilosophien. Umweltbewusstsein lohnt sich dabei auch aus unternehmerischer Sicht: Nachhaltigkeitsmaßnahmen fördern Innovationskraft und steigern die Materialeffizienz. Dazu gehört nicht nur, den eigenen, direkten Ressourcenverbrauch und die selbst ausgelösten Emissionen zu reduzieren. Zunehmend wird darauf geachtet, auf Partner mit guter Öko-Bilanz zu setzen – zum Beispiel, wenn es um externe Dienstleistungen für Drucksachen geht. Gerade bei Druckverfahren lässt sich an vielen Stellen ansetzen, um die Ökobilanz zu verbessern. Aber wie erfüllen Hersteller und Dienstleister ihren eigenen Nachhaltigkeitsanspruch? Wir zeigen Ihnen, woran Sie ein nachhaltig arbeitendes Druck-Unternehmen erkennen können.
Zertifikate für Papier
Eine große Rolle für die Ökobilanz von Drucksachen spielt die Verwendung des Papiers. Hier sollte auf Zertifizierungen geachtet werden, für deren Erhalt vom Hersteller Vorgaben bezüglich nachhaltiger Waldwirtschaft, Emissionsausstoß oder Arbeitsrecht erfüllt werden müssen.
Das sind die wichtigsten Siegel für Papier:
PEFC
Das PEFC Siegel wird vom PEFC Council verliehen. Es bestätigt, dass das verwendete Holz überwiegend aus ökologisch und sozial nachhaltig bewirtschafteten Wäldern kommt. Kontrollen erfolgen stichprobenartig. Laut PEFC sind mehr als zwei Drittel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert. Das Siegel findet sich allerdings nur auf Papierprodukten aus Frischfasern, nicht auf Recyclingpapier.
Blauer Engel
Das Blauer Engel Zertifikat garantiert, dass Papier zu 100% aus recycelten Fasern besteht.
Mit dem Blauer Engel Umweltzeichen können auch Drucker zertifiziert werden. Diese Geräte zeichnen sich durch besondere Langlebigkeit und einen geringen Energieverbrauch aus, verfügen über eine Duplexeinrichtung für doppelseitiges Bedrucken und sind emissionsarm.
Auch Tonermodule, die wiederbefüllbar sind und so den Abfall reduzieren, können sich für ein Blauer Engel Zertifikat qualifizieren.
FSC
Das FSC Siegel gehört zu den bekanntesten Warenzeichen und wird vom WWF unterstützt. Fasern für FSC-zertifiziertes Papier stammen aus Wäldern, die verantwortungsvoll bewirtschaftet werden. Der FSC setzt Mindeststandards für Arbeitsbedingungen, schützt die Rechte indigener Völker und der lokalen Bevölkerung und stellt eine umweltschonende Waldwirtschaft sicher. Raubbau und illegaler Holzeinschlag, deren Anteil auf bis zu 40 % an der globalen Holzproduktion geschätzt wird, kann so ausgeschlossen werden. Zertifizierte Betriebe werden jährlich vor Ort von unabhängigen Gutachtern kontrolliert.
ÖKOPAplus
Das ÖKOPAplus Siegel kennzeichnet Papier, das zu 100% aus Altpapier hergestellt wurde. Die Kriterien orientieren sich an denen des „Blauen Engel“.
Verwendung nachhaltiger Materialien
Recyclingpapier stellt die umweltfreundlichste Option für Papierdruck dar. Eine Herausforderung stellt allerdings die Druckfarbenentfernung von bedrucktem Altpapier dar. Besonders UV gehärtete Druckfarben sind schwierig zu entfernen und haben damit eine schlechtere Öko-Bilanz. Besser ist es, auf Verfahren zu setzen, die deinkbare Farben einsetzen. Druckfarben sollten möglichst frei von Mineralölen und von Lösungsmitteln sein. Hier gibt es mittlerweile sogar spezielle und streng normierte Bio-Farben. Nur Druckdienstleister, die aktuellste Maschinerie nutzen, haben auch die Möglichkeit, das Potenzial neuer, nachhaltiger Methoden voll auszuschöpfen. Der von reproplan verwendete Latexdrucker HP R2000 beispielsweise nutzt lösemittelfreie Tinte, für die HP Pagewide XL Hochleistungsplotter verwenden wir recyclingfähige Tintenpatronen.
Stromverbrauch und Emissionen: Reduzierung und Ausgleich
Keine Frage – Großdruck ist stromkostenintensiv. Gespart werden kann aber an vielen Stellen. Dazu gehören neben den allen Betrieben zur Verfügung stehenden Maßnahmen (wie etwa die Nutzung energiesparender Ausleuchtung) vor allem Effizienzprozesse. Durch Anpassung der Betriebszeiten können Anwärm- und Anlaufzeiten der Druckmaschinen reduziert werden. Auch die Verwendung neuerer Modelle lohnt sich: Mit jeder neuen Generation von Industriedruckern sind die Hersteller bemüht, Energie einzusparen.
Eine weitere, wirkungsvolle Maßnahme ist es, auf nachhaltige Energiequellen zu setzen. Aus diesem Grund nutzt reproplan 100% Ökostrom aus regenerativen Quellen.
Woran erkenne ich einen nachhaltigen Druckdienstleister?
Viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch effizient. Das macht sie, unabhängig von der Unternehmensphilosophie, für jeden Betrieb attraktiv. Ernsthaft engagierte Unternehmen erkennt man also daran, dass sie auch dann nicht vor Nachhaltigkeitsmaßen zurückschrecken, wenn diese Kosten verursachen. Das können zum Beispiel Investitionen in umweltschonende Materialien sein. Eine reine Ökobilanz ist allerdings ohne einen Ausgleich für keinen Druckbetrieb zu schaffen.
reproplan finanziert zwei Umwelt-Projekte, um den eigenen Strom- und Ressourcenverbrauch zu kompensieren: Die Wasseraufbereitung in West-Kenia und den Waldschutz in Papua-Neuguinea. Beide Projekte sind nach strengem Gold Standard zertifiziert. Diese Zertifizierung erfolgt unter anderem durch den WWF.
Bei der Auswahl eines nachhaltigen Druckdienstleisters ist vor allem Transparenz entscheidend: Verwendet das Unternehmen zertifizierte Papiere? Findet ein Emissionsausgleich statt? Auf Nachhaltigkeit bedachte Unternehmen achten auf kurze Transportwege und investieren gerne in neue Technologien, wenn diese die Umweltbelastung verringern. Es lohnt sich also, sich vorher zu informieren: Ein Unternehmen, das Wert auf Nachhaltigkeit legt, wird auch gerne über seine Bemühungen informieren.
